I. Ich beginne mit der ersten Detektivgeschichte der Weltliteratur:
"Brusson sank vor der Scuderi nieder auf beide Knie, flehend
erhob er die gefalteten Hände, indem häufige Tränen ihm aus den Augen rannen. Die
Scuderi schaute erblaßt, keines Wortes mächtig, auf ihn herab. Selbst bei den
entstellten, ja durch Gram, durch grimmen Schmerz verzerrten Zügen strahlte der reine
Ausdruck des treuesten Gemüts aus dem Jünglingsantlitz (…). Alle Schauer wichen von
ihr, (…) sie sprach mit dem anmutigen Tone des ruhigen Wohlgefallens, der ihr eigen:
'Nun, Brusson, was habt ihr mir zu sagen?'" (Hoffmann, 1969, 44f.) Was diese Stunde einer "historisch neuen Intimität" (Kittler, 1991, 200)
auszeichnet, ist eine Beredsamkeit, die sich jenseits der Beredsamkeit der Worte ereignet
und die gerade deswegen jene Aufrichtigkeit und Transparenz der Person garantiert, die das
Wort, immer einer "falschen" und täuschenden Rhetorik verdächtigt, verfehlen
muß. Im Zeichen der alteuropäischen Galanterie gelingt es einer ebenso alternden wie
"mittelmäßigen" (Hoffmann, 1969, 19) Verfasserin "anmutiger Verse"
(3) Licht in eine Serie von Raubmorden zu bringen, weil sie – jenseits der Reden
– entziffern und deuten kann, was die Zeichen des Leibes, seine gestischen und
mimischen Sinnäußerungen, dem Verstehen aufgeben. Das Finale dieser detektivischen
Sendung ist bekannt: Brusson, durch die "geistvolle Beredsamkeit" (64) der
Scuderi rehabilitiert, verläßt Paris und wird mit einer ebenso glücklichen wie
langweiligen Ehe belohnt. So jedenfalls will es der schreibende Kammergerichtsrat E.T.A.
Hoffmann.
Nun ist die Beredsamkeit des Körpers, genauer: das rhetorische Wissen um die eloquentia
corporis um 1820 bereits einem kulturellen Vergessen anheim gefallen, das nur
vordergründig mit dem vielkommentierten "Verfall der Rhetorik" (Fuhrmann, 1983)
korrespondiert. Denn das rhetorische Paradigma selbst verliert mit der Spätantike
zunehmend sein theoretisches Interesse an jenen "aktionalen" und
"memorativen" Arbeitsphasen, die für eine praktische, d.h. im Kontext einer
politischen Öffentlichkeit stehende Redekunst noch unerläßlich gewesen sind. Es sind
die "neuen" Medien der Schrift und – vor allem – des Buchdrucks, die
Texte schließlich schweigen und körper-los werden lassen, weil die beweglichen Lettern
alle Spuren des Körpers tilgen – dies gilt für die Absenz des Schreibers, dessen
Handschrift die mittalterliche Manuskriptkultur bekanntlich noch als Indiz seiner stillen
Anwesenheit werten konnte, wie für die schnell marginal werdende "Aufführung"
der Rede mithilfe von Gestik, Mimik und Stimme. Schrift- und druckbasierte Kommunikationen
– ihre Regulierung übernimmt ja noch bis in das 18. Jahrhundert hinein eine
Rhetorik, die sich kaum noch an gesprochene und vorgetragene Texte richtet –
benötigen künftig weder einen mnemotechnischen Humanspeicher – das Gedächtnis
– noch einen (Stimm-)Körper, der ihnen zur gestisch wirkungsvollen
"Aufführung" verhilft.
Wenn diese Text-Zentrierung der rhetorischen Kommunikation die Möglichkeiten einer
gestischen Zeichendimension zunehmend marginalisiert hat, wird die Zeit um 1700
gesteigerte Aufmerksamkeit genießen dürfen. Denn was mit liebgewordenen kultur- und
literaturgeschichtlichen Selbstverständlichkeiten "Galanterie" heißt, bedeutet
vor allem, den gestischen Ressourcen des menschlichen Körpers eine wesentliche und
autonome Realität zuzubilligen, die gegenüber allem schriftlich fixierten Sinn ihren
Eigen-Sinn behauptet. Im folgenden geht es daher nicht um das gestische Repertoire der
galanten Gestik selbst, sondern allein um die Rekonstruktion jener Orte und jener
Bedingungen, die ein Wissen von der Beredsamkeit des Körpers an der Schwelle vom 17. zum
18. Jahrhundert – nocheinmal – erzeugt haben. Ich kombiniere hierzu rhetorik-
und mediengeschichtliche Überlegungen (II, III), um abschließend einige –
mehrheitlich soziologische – Hypothesen (IV) zu formulieren. II. Was die alte Welt über die eloquentia corporis zu berichten weiß, empfängt sie, wie so
oft, aus den unerschöpflichen Quellen rhetorischer Gelehrsamkeit. Gestik und Mimik werden
traditionell im Rahmen jener Produktionsphase der Rede abgehandelt, die als actio bzw.
pronunciatio Regularien und Anweisungen über den kunstgerechten und das heißt immer:
wirkungsvollen Vortrag der Rede enthält; schon Aristoteles – um nur ein wenig
rhetorische Scholastik zu präsentieren – hielt die Kunst der actio im Blick auf den
Redeerfolg bezeichnenderweise für maßgeblich, als "eine Sache des natürlichen
Talents" (eyphia) gleichwohl außerhalb der eigentlichen rhetorischen Theorie
(rhetoriké téchne) liegend. Erst die römische Rhetorik, die den aristotelischen
Einschätzungen im übrigen gefolgt ist – "der Votrag", so weiß es Ciceros
Crassus, "hat in der Redekunst allein entscheidende Bedeutung" (Cicero, 21991,
581) –, überstellt die actio einem Lehrgebäude, das Verfahrenssicherheit durch
Schematik schafft: die pronunciatio, so will es die autorlos überlieferte Rhetorica ad
Herennium für alle rhetorische Zeiten, umfaßt als "am meisten nützliche"
(Rhetorica ad Herennium, 1994, 151) Arbeitsphase der Rede einerseits die "Gestaltung
der Stimme" (figura vox, 153), andererseits die "Haltung des Körpers"
(motus corporis, ebd.), die ihrerseits "gestus et vultus" (160), also
"Gebärden- und Minenspiel" (161) behandelt. Und weil auch Cicero und Quintilian
ähnliches fordern, gilt in allen Bereichen des gestischen Ausdrucks übereinstimmend die
Tugend der temperantia, um auszuschließen, was die antiken Quellen über den Vortrag des
attischen Redners Kleon berichten: er soll, schreiend und zeternd, den Eindruck
"eines angebrannten Schweines" (zit. Art. Actio, 1992, 44) erweckt haben.
Nun ereignet sich der bereits angedeutete Verfall der Gestik im Inneren der Rhetorik
selbst. In dem Maße wie sich die Rhetorik in eine Theorie schrift- und druckförmig
organisierter Texte wandelt – vor allem der Humanismus benötigt die Begegnung mit
gedruckten Texten ja als Medium der Wiedergewinnung eines antiken Sach- und
Literaturwissens –, verlieren Texte alle performative oder aktionelle, kurz:
gestische Dimension. Ohne "bewegliche Geberden", ohne "des gantzen Leibes
nachdrückklicher Begeisterung und Beyhülffe", so weiß es noch Georg Philipp
Harsdörffer 1647, regiert der "todte Buchstab" (Harsdörffer, 1969, 35f.) im
Reich der Rede. In der Tat erzwingt der Buchdruck – sieht man von aller Metaphorik
einer "gestischen" Schrift ab – eine Kultur entkörperlichter und
schweigender Texte, deren Sinn darüber hinaus auch nicht mehr erinnert werden muß, weil
Schrift und Druck die alte Funktion der memoria aus ihren Humankapazitäten lösen und in
das Innere der gedruckten Schrift verlegen. Gleichwohl: Zumindest die memoria – dies
als Randbemerkung zum Schicksal der rhetorischen Performanzstadien – schafft sich im
barocken Schriftverständnis ein strukturelles Äquivalent, weil Schrift, erst recht
gedruckte Schrift funktional immer schon Erinnerung und Gedächtnis ist: Was in die
beweglichen Lettern des Buchkörpers eingespeist wird, ist altes, überliefertes,
gültiges und damit im Wortsinn: merk-würdiges Wissen. Diese Anpassung an das veränderte
mediale "Milieu" der Rhetorik, die der memoria gelingt, ist der Gestik freilich
versagt geblieben. Die rhetorischen Lehrschriften des 16. Jahrhunderts behandeln sie
dezidiert als Marginalie; dies gilt für Melanchthon (1519), der über die actio, eigener
Auskunft nach, "nicht reden" (Hartfelder, 1964, 221) will, wie für Cyprianus
Soarez (1540), der der Gestik im Rahmen seiner aus antiken Quellen kompilierten Rhetorik
kaum zwei Seiten widmet. 1599 legt Guido Pancirollus die medienhistorischen Gründe dar:
Auch wenn der Buchdruck die Fülle des vergangenen Wissens wieder präsent zu machen
vermag, ist die alte rhetorische Kultur der Mündlichkeit doch vollständig vergessen.
"Diese Kunst", so Pancirollus über die Gestik, "ist verloren, und sie
läßt sich aus der Literatur nicht rekonstruieren." (zit. Art. Chironomie, 1994,
182) Pancirollus' Fazit wird – sieht man vom notorischen actus der Schulrhetorik
und der humanistischen bzw. jesuitischen Schauspielkunst ab – seine Gültigkeit bis
ins 18. Jahrhundert hinein bewahren.
Dennoch: Um 1750 rührt sich ein hermeneutischer Einspruch, der deutlich macht, daß die
gestische "Aufführung" eines Textes, ihre körperliche und stimmliche
Zeichenschicht, für die Anstrengungen des Textverstehens noch wesentlich ist. Solange die
Rede, so weiß es Johann Martin Chladenius 1742, noch über einen beredten Leib verfügt,
erklärt sich die Rede gleichsam selbst, weil der Leib ergänzt und amplifiziert, was die
Schrift allein nicht zur Transparenz des Verstehens bringt. Wo Texte freilich nur noch
gelesen werden, muß eine Schriftmeditation, eine minutiöse "Auslegung"
ergänzen, was der Körper einst zu sagen wußte. Chladenius begründet insofern ein
hermeneutisches Geschäft, das jene Leerstelle füllt, die eine
Sinn-"erklärende" Gestik im Zeitalter des geschriebenen bzw. gedruckten Wortes
hinterlassen hat: "Aufgeschriebene Reden sind nicht so verständlich, als wenn
sie angehöret werden, wegen der Abwechslung der Stimme, der Minen und Stellungen des
Leibes, die nicht mit angemerckt werden. Dannenhero haben aufgeschriebene Reden eine
Auslegung nöthig." (Chladenius, 1969, 113) III.
Nun sind die Schwierigkeiten des Hermeneuten nicht die Schwierigkeiten des galanten
Menschen. Denn die Galanterie speist sich gerade aus jenen (vergessenen) Energien der
Beredsamkeit, die infolge der Orientierung an Schrift und Druck ihr kulturelles Kapital
eingebüßt haben und aus der Kommunikation ausgeschlossen waren. Was die alteuropäischen
Verhaltens- und Konversationstheorien, in deren Kontext die Galanterie steht,
zurückgewinnen, ist die gestische und mimische Dimension des Körpers, die unter dem Dach
einer erneuerten actio-Theorie zum "Synonym für Umgang" (Göttert, 1998, 229)
wird und nun maßgeblich die immer als Schauspiel verstandene "Aufführung" der
Person bestimmt. Sie hat sich künftig in einem geselligen Kontext zu plazieren, der ihr
ein ganzes Konglomerat an souveränen Interaktionstechniken abverlangt: Galant ist der
galante Mensch, wenn er das Plumpe und Unkultivierte meidet, wenn er über eine
weltläufige, gleichwohl diskret kommunizierte Gelehrsamkeit verfügt, wenn er die Regeln
des "schicklichen" Bekomplimentierens feinsinnig berücksichtigt und dem
geselligen Diskurs ebenso angemessene wie geistreiche Beiträge liefert, um im beredten
Spiel der Konversation Erfolg zu suchen, ohne freilich die immer mitlaufenden Motivlagen
und Erfolgsinteressen den zudringlichen Blicken des Gegenübers preiszugeben. Diese
säkulare Erfolgsmoral, die das Verhalten in den deutschen Verwaltungszentren seit 1680
zunehmend bestimmt und Rivalitäten im Spiel der Individualinteressen geradezu erzeugt
(Luhmann, 1989, 72), mißt den gestisch-verbalen Kompetenzen eine Bedeutung zu, die alles
schriftliche Handeln nicht besitzen kann. Wenn die Galanterie in diesem Sinne einem
Interaktionszentrismus zuarbeitet, dann bleibt die Frage nach der Funktion schriftlicher
Kommunikation. Meine These ist: daß Schrift als eine Sekundärkommunikation vollständig
von einer gestisch-verbalen actio her organisiert wird und insofern die Funktion besitzt,
Interaktion zu repräsentieren, zu wiederholen, zu duplizieren oder zu supplementieren.
Ich möchte dies an vier Beispielen belegen. 1. der galante Brief
Bei aller Innovationskraft, die der galanten Brieftheorie gewöhnlich zuerkannt wird, hat
sich die Galanterie doch im wesentlichen auf antike Überlegungen gestützt. Bereits
Cicero bestimmte den Brief als "armicorum conloquia absentium" (zit. Art. Brief,
1994, 61), also als "Gespräche der Freunde in Abwesenheit", und die Autoren des
Humanismus – Petrarca oder Erasmus etwa – sind ihm darin gefolgt. Auch die
galante Epistolographie denkt und organisiert den Brief von einem rhetorischen Modell der
Rede her, das die Absenz der Redepartner imaginär schließt und überbrückt. August
Bohse, galant genug, um auf den galanten Namen "Talander" zu hören, empfiehlt
1680:
"Wohl reden können und einen guten Brief zu verfertigen
wissen / seynd die zwey nothwendigen Stücke / so zu Beförderung der Menschlichen
Wohlfarth erfordert werden. Sie haben eine so genaue Verwandtnis mit einander (…) und
zwischen ihnen ist kein Unterschied / als daß die Rede gegen die Anwesenden etwas
vorträget / was die Schrifft bei Abwesenden verrichten muß; dannenhero sie auch gar
öffters eine stumme Rednerin genennet wird." (zit. Wendland, 1930, 65)
Der Brief als "stumme Rednerin" oder als "geschriebene Rede"
(Hallbauer, 1725, 683) vertritt und ersetzt jene kommunikative Stelle, an der die Rede
unter Anwesenden zu Hause ist. Und obwohl die galanten Autoren die raum-zeitlichen
Abstraktionsleistungen des Schriftmediums, das die unmittelbaren Präsenzzwänge der
Interaktion aufbricht (Luhmann, 1975, 173), medientheoretisch exakt reflektieren, kann die
Briefschrift die gestisch-verbale Interaktion nicht nur ersetzen, sondern vermag auch
zeremoniell bedingte Interaktionsblockaden zu überspringen. Der Brief, so legt es Daniel
Peucer 1739 nahe, trägt der Notwendigkeit Rechnung, Aufmerksamkeit noch dort auf sich
ziehen zu müssen, wo der Höfling keine Gelegenheit zur erfolgsorientierten oder, wie es
die Sprache der Galanterie möchte: "reüssierenden" Interaktion findet, weil
die Regularien des Hofzeremoniells, die immer Regularien der ständischen
Distanzierungspolitik sind, Interaktion verbieten: "Weil wir mit Vornehmen, oder
andern Personen, oft nicht reden können, oder dürffen (…): so erhellt die
Nothwendigkeit und Nutzbarkeit der Briefe zur Genüge daraus." (Peucer, 1739, 494) Wo
eine Briefschrift ganz von der Sorge um die Interaktion geprägt ist, wird die
Interaktion, das Zeremoniell der Körper, schließlich in das Innere der Schrift selbst
verlegt. Christian Brehme, Verfasser der vielfältigen Art vnd Weise Kurtze Brieflein zu
schreiben, gibt Hinweise, wie der Brieftext dasjenige wiederholen kann, was ihm die
Wirklichkeit eines minutiös, d.h. ständisch regulierten Interaktionszeremoniells
vorgibt: nicht nur soziale Differenzen über die Erfüllung korrekter Titulaturen zu
verdoppeln, sondern deren Gültigkeit über die Anordnung, Verteilung¸ Distanzierung und
Ikonisierungsgrößen der einschlägigen "Standes-Titul" zu verstärken. Die
galante Rhetorik des Briefes verwandelt die Schriftfläche in einen Raum, der die
ständischen Differenzen und das Zeremoniell der interagierenden Körper dupliziert, indem
sie die Größe der Buchstaben und Ehrenabstände, den Ort und die Zahl der
Unterschriften, die Länge und Begrenzung der Zeilen mithilfe detaillierter
Ikonisierungsregeln anweist und als Repräsentation einer sozialen Grammatik behandelt,
die in der Ordnung des Schriftraumes symbolisch ersetzt werden kann:
"Es ist aber hierbey wohl in acht zu nehmen / wenn man den
Titul oben geschrieben / daß man seine Worte nicht gar zu nahe hin zu dem Titul setze /
sondern auffs wenigste zwey Finger breit darunter / dann dieses erfordert die Demuth / die
ein iedweder gegen Fürsten vnd Herren (…) sehen lassen sol: Dann wir geben doch
hierdurch nicht mehr zu erkennen / als wir seyn / vnd gebühret ihnen zuvoraus eine
höhere Stelle als vns. Also auch wenn ich an einen von Adel schreiben wollte / setze ich
/ ob er gleich auch ein Keys. oder Königl. auch Churf. Bedienter wäre / oben in den
Brief:
Wol Edel Geborner / Gestrenger vnd Vester /
Hochgeehrter Herr oder Juncker.
Nach diesem muß eben so wohl eines Fingers breit Raum bleiben / ehe ich meine worte an
Ihm fortschreibe / dann es sein Stand nicht anders erfordert (…)." (zit.
Sinemus, 1978, 61) Genau besehen wiederholt und verdoppelt die Briefschrift noch das, was das Schriftmedium
eigentlich nicht reproduzieren kann: die Kontiguität der Körper im Raum, die galantem
Verständnis gemäß, Nähe und Ferne zueinander genau auszuregulieren haben. Ob dem
Briefmedium in dieser symbolischen Reproduktion sozialer Verhaltensgrammatiken nicht
selbst bereits eine "gestische" Dimension zuwächst, kann an dieser Stelle nur
als Frage formuliert werden; tatsächlich aber hat die galante Brieflehre die
gestisch-verbalen Verhaltenscodes noch bis in die Technologisierung des Briefmediums
fortgeschrieben; zahlreiche Formularbücher geben minutiöse Hinweise auf die
Papierqualität, die zu verwendende Tinte und die durch Faltung erzeugten Briefformate
(vgl. Hallbauer, 1725, 704; Beetz, 1990, 303f.). 2. das galante Kompliment Komplimentierende Handlungen, gleich ob sie verbal-gestisch oder schriftlich realisiert
sind – eine Standes=RHETORICA bestimmt 1685, daß beides "gleich tractiret"
(zit. Beetz, 1990, 19) wird – legen wie kaum eine andere Zeremonialgattung die
Identität galanter Kommunikationsideale fest. Komplimente sind mündliche
Sprachhandlungen, die allerdings – wie etwa Benjamin Neukirch zeigt – auch Teile
eines Briefes bilden können. Strategisch dienen sie als Aufmerksamkeits- und
Teilnahmsbekundungen, die immer schon kompensatorische Funktion haben, weil
"recommandierende", also schmeichelnde und neigungsgewinnende Sprach- und
Körperhandlungen, gegen die Regularien galanter Klugheit, ausgeblieben sind und im Medium
der Schrift nachgeholt werden müssen. "Complimenten", so sieht es Weises
Politischer Redner, "sind dergleichen Reden / damit in der Conversation der Mangel
würklicher Auffwartung" bzw. "einer würcklichen Dienst-Erweisung (…)
gleichsam ersetzet und vollgefüllet wird." (Weise, 1683, 161f.) Komplimente füllen
insofern einen unbesetzten, gleichwohl im Horizont des galanten Zeremoniells angelegten
Interaktionsraum, in den die Schrift immer nur nachträglich und verspätet eintreten
kann. Gleichwohl besitzt das Kompliment selbst einen gestischen Charakter, weil es eine
interaktionelle Erwartungsstruktur gleichsam ritualisiert, d.h. mit hoher Redundanz
erfüllt. 3. der galante Stil Auch die galante Stiltheorie teilt ein genuin alteuropäisches Stilverständnis, das die
Sinnebene des Begriffs – gegen alle modernen Individualstilkonzepte – in der
Generalisierung von Kommunikationen findet. Generalisierung bedeutet dabei: Reden und
Schreiben im Horizont eines gemeinsamen, Äquivalenzen ermöglichenden
Kommunikationszusammenhangs zu halten, der die immer auch denkbare, gleichwohl störende
stilistische Individualität der Sprecher wirkungsvoll ausschließt, um die galante
Konversation nicht durch "Mißachtung, Streit oder Abbruch der Kommunikation"
(Luhmann, 1980, 135) zu gefährden. Weil die Kontinuierbarkeit und Störungsfreiheit des
geselligen Diskurses unbedingten Vorrang vor aller "Singularität" (Weise, 1696,
612) seiner Sprecher besitzt, richtet die galante Stillehre ihre Schriftmedien an den
Regularien der "civilen Conversation" (Hunold, 1735, 473) aus, wie es Chr. Fr.
Hunold 1735 fordert. Stil erfüllt insofern die Funktion einer Umschrift, die die Regeln
des Sprechens aus dem Raum der Konversation in den Raum des Schreibens übertreten läßt.
"Der Stylus in teutschen Briefen", so bestimmt August Bohse 1706, "soll
deutlich seyn. (…) Denn ein Brieff muß nicht anders abgefasset seyn / als wie man in
höflicher und galanter Conversation zu reden pfleget." (Bohse, 1706, 242) Und noch
Johann Andreas Fabricius weiß 1724 in einer Anleitung zur galanten Beredsamkeit, daß die
"Schreib=art" von Briefen "so natürlich seyn [muß], als wann man
redete." (Fabricius, 1724, 415) 4. die galante Romantheorie
Die galante Theorie des Romans ist – ich verkürze den Zusammenhang
selbstverständlich – im wesentlichen eine Theorie der Romanlektüre. Denn seine
Bedeutung gewinnt der Roman vor allem zu Zwecken einer galanten Verhaltensschulung, die
einzig die Oberfläche der im Roman vertexteten Konversationen und Plaudereien in den
Mittelpunkt rückt. Was, ungalant genug, sekundär bleibt, ist, wie das Commode Manual des
Leipziger Juristen Johann Christian Wächtler zeigt, die eigentliche Romanhandlung mit
ihren Intrigen, Liebeshändeln und amourösen Petitessen:
"Will man aber eine geschickte Rede machen lernen, so bediene
man sich zuförderst derer schönsten Romanen (…). Diese müssen aber nicht zu dem
Ende bloß gelesen werden, damit man nur die Historien und Intriques d'amour samt
deren Verlauff an und vor sich selber begreiffe, sondern über dieses wird hauptsächlich
erfordert, daß der Leser wohl Acht habe auf die darinne vorkommende Discourse und
Unterredungen, absonderlich aber auf die eingemischte galante und verständige
Redens-Arten." (zit. Wiedemann, 1969, 15f.)
Das galante Interesse am Roman gilt der Extrapolation jener galanten Techniken der
gestisch-aktionalen "Aufführung", die nicht dem romanhaften plot, sondern den
weiträumig einkomponierten Konversationen, Gesprächen und stilvollen Plaudereien
entnommen werden kann. Der Roman ist – anders gesagt – ein exemplarisches
Interaktionsparadigma, das der Leser nur noch nachzuahmen hat, um in den Zirkeln des
galanten Verhaltens zu reüssieren. "Was suchen wir (…)", so fragt ein
Raisonnement von den Romanen 1707,
"in allen Historien anders / als Klugheit und eine gute
Conduite daraus zu lernen? und könnte denn dieses nicht eben auch der Endzweck der
Romanen seyn (…)? (…) Ein junger Mensch wird darinen vielerlei Gelegenheit an
die Hand gegeben sehen / sowohl vornehmer Leute als auch Frauenzimers Compagnie honetter
Weise zu suchen / und sich mit einer guten Geschicklichkeit dabey auffzuführen
(…)." (zit. Lämmert, 1971, 65f.) IV. Was die Literaturwissenschaft von der systemtheoretischen Evolutionstheorie lernen kann,
ist – um abschließend einen etwas abstrakteren theoretischen Standpunkt einzunehmen
– jenes Erstaunen, daß sich angesichts von evolutionären Nicht-Erwartbarkeiten
einstellt. Denn bekanntlich fragt die Evolutionstheorie nicht nach kausalen Ursachen oder
teleologischen Prozessen, sondern rekonstruiert lediglich die Möglichkeits- und
Entstehungsbedingungen hoher struktureller Komplexität – und dies, so Luhmann, trotz
der "laufenden Unwahrscheinlichkeit" ihrer "Entstehung" (Luhmann,
1995, 345). In diesem Sinne möchte ich abschließend fünf Hypothesen formulieren, die
nach jenen Bedingungen fragen, die die Renaissance einer gestisch-aktionalen
"Aufführung" im Kontext der Galanterie in offenbar ja gesteigerter Weise
ermöglicht haben:
1. Aussichtsreich scheint es mir zunächst, das Bezugsproblem zu lokalisieren, auf das die
galanten bzw. "politischen" Verhaltensethiken im 17. Jahrhundert überhaupt zu
reagieren beginnen. Ich vermute, daß dieses Bezugsproblem in der Ausdifferenzierung von
Biographien besteht, die nicht mehr länger durch geburtsständisch verankerte Routinen,
d.h. durch immer-gleiche Lebenslaufmodelle abgesichert sind und deshalb vor der
strukturellen Kontingenz und eingeschränkten Nicht-Planbarkeit ihrer Lebensverläufe
stehen (Luhmann, 1989b, 232). Worauf die galante Ethik bezug nimmt und was sie semantisch
mitproduziert, sind Ansatzpunkte für individuelle Erfolgs- und Leistungsmotive, die dem
galanten Höfling im Kontext der territorialen Verwaltungsmilieus neuartige
Karrieremöglichkeiten und Qualifikationsofferten zuspielen. Zu ihnen zählt – nicht
zuletzt – eine souveräne gestische Aufführung der Person, die Aussichten auf
individuellen Erfolg zumindest begründen, wenn nicht gar steigern und amplifizieren kann.
Ein Indiz hierfür ist die Tatsache, daß das höfische Zeremoniell gesonderte
Interaktionsformulare kennt, in denen die notwendige Aufmerksamkeitsgewinnung
ausschließlich mit gestischen Mitteln erzeugt werden muß, weil eine verbale Interaktion
ausgeschlossen ist. (Braungart, 1988, 144) Der wahre Politicus, so weiß es Friedrich
Andreas Hallbauer, vermag "mit blossen Minen, Geberden und Reverenzen"
(Hallbauer, 1725, 625f.) Aufmerksamkeit auf seine Person zu versammeln, weil die
Sinn-volle Beredtheit des Körpers einer verbalen Kommunikation nicht mehr bedarf.
2. Wenn die galanten Schriftmedien in der Tat vollständig auf ein Interaktionsprimat
hingeordnet werden, müssen spezifische Ersetzbarkeitsstrukturen erfüllt sein. Offenbar
stehen die Beredsamkeit des Körpers und die Beredsamkeit des geschriebenen Textes in
einem Verhältnis der Repräsentation bzw. Stellvertretung: weil die
Konversationssituation das Modell aller, mündlicher wie schriftlicher, Mitteilungen
bildet, ist der Schreiber in jenem gleichen Raum zu Hause, in dem er auch als sprechender
Akteur und gestikulierender Körper seinen Ort findet. Ich vermute darüber hinaus, daß
für das Verhältnis von Interaktion und schriftlicher Kommunikation gilt, was Michel
Foucault hinsichtlich des klassischen Zeitalters und seiner episteme der Repräsentation
für die Kohärenz von Bezeichnetem und Bezeichnendem geltend gemacht hat: daß "das
Bezeichnende als alleinigen Inhalt, als alleinige Funktion und als alleinige Bestimmung
nur das [hat], was es repräsentiert: es ist völlig danach geordnet und
transparent." (Foucault, 1971, 99)
3. In das Konglomerat der Anforderungen, die die Galanterie an ihre Akteure stellt,
gehört fraglos jene Ethik der Abschirmung und dissimulierenden Verstellung, die die
individuellen Interessen, Motivlagen und Erfolgsabsichten des Einzelnen hinter der
Simulation eines scheinbar motivlosen und in diesem Sinne "unbedenklichen"
Konversationsinteresses verbirgt. Simulations- und Dissimulationsstrategien dieser Art
sind freilich nur dort möglich, wo die ökologische Differenz von Kommunikation und
Bewußtsein reflektiert und mit der Einsicht in die kommunikative Unzugänglichkeit
bewußtseinsförmiger Intentionen und Motive verbunden wird; Sprache, auch geschriebene
Sprache, unterliegt daher immer dem Verdacht der Unaufrichtigkeit, die verbirgt, was
eigentlich sichtbar gemacht werden müßte, um nicht in die Fallen der Verstellung zu
laufen. Das ausgehende 17. Jahrhundert zeigt vor diesem Hintergrund ein auffallendes
Interesse an der "Ausforschung" jener "wahren" und
"eigentlichen" Motive, die die sprachliche bzw. schriftliche Kommunikation
gerade verbirgt, und es ist bezeichnenderweise die Gestik, die als unkorrumpiertes und
un-verstelltes Zeichenkonglomerat, wird es nur scharfsinnig "gelesen",
Aufschluß und Rechenschaft über die eigentlichen Motive des Gegenübers gibt. Worauf der
galante Mensch die Anstrengungen des Verstehens zu richten hat, um Lüge und Verstellung
zu dechiffrieren, sind die nicht-bewußten "Fehlleistungen" der Gestik, die als
Aufrichtigkeitskontrolle, so weiß es Christian Thomasius 1710, beredter sind als alle
Worte:
"Worte und Geberden kommen fast in gleiches Ansehen / ausser
daß ein kluger Mann auf die Geberden fast noch mehr als auff die Worte regardiret / indem
öffters das / was einer in Discursen verbirget / durch Geberden hervorbricht
(…)." (Thomasius, 1710, 135) Noch 1788, lange nach der galanten Wissenschaft der prudentia cardiognostica, wie
Christoph August Heumann die Ausforschung der Gestik 1724 nennen wird, wird ein Freiherr
von Knigge vor den Hofleuten warnen, weil sie noch immer "besser Mienen als gedruckte
Sachen" (Knigge, 1977, 327) zu lesen vermögen.
4. Solange die Galanterie ihre Verhaltensideale primär in der unmittelbaren Interaktion
erfüllt sieht, bieten sich die Gelegenheiten zur Profilierung der eigenen Person
ausschließlich im Medium der Konversation. Konversation aber tritt dem galanten Menschen
immer nur als flüchtiges "Ereigniskonglomerat" (Stanitzek, 1989, 50)
gegenüber, das er auf jene Stellen und "Scharniere" im Konversationsverlauf hin
beobachten muß, die als Gelegenheiten für eigenes Anschlußhandeln qualifizierbar und in
diesem okkasionalen Sinne "ergreifbar" sind. Es ist diese
"ereignishafte" bzw. "okkasionale" Temporalstruktur, die die
Notwendigkeit gestischer Interaktion in besonderem Maße erklärt, weil sie in einem
gegenüber schriftlicher und mündlicher Kommunikation nochmals gesteigertem Sinne den
Anforderungen an wortlose Unmittelbarkeit und Verzögerungslosigkeit nachkommt. Vor allem
das Kompliment profitiert offenbar von der Fähigkeit, die immer flüchtigen Augenblicke
des Umgangs als Gelegenheiten zur Profilierung zu nutzen. "Man muß", so weiß
es jedenfalls einmal mehr eine Anweisung zur verbessertern teutschen Oratorie,
"von solcher Fertigkeit und Geschicklichkeit seyn, daß man
alle Augenblick im Stande ist, ein Compliment zu machen. Denn die Gelegenheit äussert
sich oft unvermuthet, und man hat keine Zeit darauf zu studiren." (Hallbauer, 1725,
622)
5. Nicht zuletzt scheint mir die erneute, vor allem ja theoretische reflektierte Präsenz
gestischen Handelns eng mit jenem galanten Gesellschaftskonzept zu korrespondieren, das
ein Verständnis von Gesellschaft noch über ein Verständnis von Interaktion bzw.
Konversation zu entwickeln sucht. Die um 1800 erfolgreich abgeschlossene
Ausdifferenzierung der modernen Gesellschaft in interaktionell nicht mehr zugängliche
Funktionssysteme wird diese Beschreibung schließlich durchgreifend historisieren, so daß
nicht mehr gelten kann, was noch Thomasius in einer vormodernen Soziologie der
"Conversation" vermuten konnte: daß "der Grund aller Gesellschaft"
eben "die Conversation" (Thomasius, 1710, 108) sei.
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Literatur ART. Actio, 1992: in: Historisches Wörterbuch. Bd. 1. Hg. Gert
Ueding. Darmstadt 1992. Sp. 43-74. ART. Brief, 1994: in: Historisches Wörterbuch. Bd. 2. Hg. Gert Ueding. Darmstadt 1994.
Sp. 60-76. ART. Chironomie, 1994: in: Historisches Wörterbuch. Bd. 2. Hg. Gert Ueding. Darmstadt
1994. Sp. 175-190. BEETZ, 1990: Manfred Beetz: Frühmoderne Höflichkeit. Komplimentierkunst und
Gesellschaftsrituale im altdeutschen Sprachraum. Stuttgart 1990. BOHSE, 1706: August Bohse [Talander]: Gründliche Einleitung zu Teutschen Briefen. Jena
1706. Nachdruck Kronberg/Ts.1974. BRAUNGART, 1988: Georg Braungart: Hofberedsamkeit. Studien zur Praxis höfisch-politischer
Rede im deutschen Territorialabsolutismus. Tübingen 1988. CHLADENIUS, 1969: Johann Martin Chladenius: Einleitung zur richtigen Auslegung
vernünftiger Reden und Schriften. Leipzig 1742. Mit einer Einleitung von Lutz Geldsetzer.
Düsseldorf 1969. CICERO, 21991: Marcus Tullius Cicero: De oratore. Über den Redner. Übersetzt
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